Siebenbürgen gehört seit gut 100 Jahren zu Rumänien. In den letzten Jahrzehnten kam manchmal der Gedanke auf, dass die Mehrheitsentscheidung von 1918 doch keine so gute Idee war. 

Gleichzeitig hat der zentralistische rumänische "National"-Staat unterschwellig immer die Furcht, Siebenbürgen vielleicht eines Tages mal wieder zu verlieren. 

Die Ungarn und Szekler der Region stellen heute die zahlenmäßig stärkste nationale Minderheit Europas dar und hätten vielleicht (wieder) mehr Autonomie verdient. Sogar im Kommunismus gab's eine autonome ungarische Region von 1952 bis 1968. 

Allerdings müssen auch die Szekler einsehen, dass "Autonomie aufgrund ethnischer Kriterien" im Europa des 21. Jahrhunderts nicht mehr zeitgemäß ist! Manche ungarische Autonomie-Fans müssen da noch gedanklich die Kurve kriegen.

"Transilvanien hat (im Gegensatz zu Alt-Rumänien) vor 1918 schon in einer Art "Europäischer Union" gelebt." sagte kürzlich der rumänische Philosoph Cristian Tudor Popescu (gemeint ist die prägende Zeit der K.u.K.-Monarchie). Weiter sagte er: Transilvanien hätte eine "balkanische Schweiz" werden können. 

Dezentralisierung und Regionalisierung sind in Rumänien offizielle Begriffe der Regierungs-Agenda - hauptsächlich auf dem Papier... 

http://www.turnulsfatului.ro/2018/03/05/hai-cu-independenta-transilvaniei 

https://www.nzz.ch/international/in-rumaenien-ist-autonomie-ein-reizwort-besonders-wenn-es-um-die-szekler-geht 

https://www.eurotopics.net/de/210975/100-jahrestag-der-rumaenischen-staatsgruendung